Die Weichen für die Land- und Forstwirtschaft sind bis 2030 gestellt

Mit einem steiermarkweit zweijährigen Strategieprozess initiiert von LWK-Präsident Franz Titschenbacher hat die Landwirtschaftskammer Steiermark ein Papier in dem die Zukunft der steirischen Land- und Forstwirtschaft bis ins Jahr 2030 niedergeschrieben ist ausgearbeitet. Mitgemacht haben dabei Bäuerinnen und Bauern, Verantwortungsträger der bäuerlichen Jugend, Hofübernehmer sowie Experten der Landwirtschaftskammer. Als Ergebnis kamen 200 strategische Ziele und 250 Leuchtturmprojekte heraus.

Im Rahmen einer Informations- und Diskussionsveranstaltung wurde das umfassende „Zukunftsprogramm 2030“ unter der Moderation von Kammeramtsdirektor Werner Brugner und im Beisein von zahlreichen Experten der Landwirtschaftskammer angeführt von Präsident Titschenbacher im vollbesetzten Florianisaal des Gasthof Stocker in Furth den Bäuerinnen und Bauern des Bezirks Murtal präsentiert und vorgestellt. Kammerobmann Leonhard Madl nahm nicht nur die Begrüßung vor sondern referierte zu diesem Thema auch aus seinem persönlichen Blickwinkel und sprach auch bezirksrelevante Themen wie die Wiedereinführung einer Mutterkuhprämie und einer Grünlandprämie als Ausgleich an. „Das hat angesichts der Tatsache, dass über 50 Prozent der Betriebe rinderhaltend sind, eine enorme Bedeutung. 45 Prozent der bewirtschafteten landwirtschaftlichen Nutzfläche liegen bei uns im Berggebiet“, so Madl. „Die im Zukunftsprogramm auf einen besonderen Mehrwert ausgelegte bäuerliche Produktion braucht aber die Wertschätzung und das Wohlwollen der Bevölkerung, der heimischen Politik und des Lebensmittelhandels. Deren Unterstützung fordern wir ein. Weiters muss die Politik die Ampeln für das bäuerliche Wirtschaften wieder auf Grün stellen“, betonte Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher.

Das „Steirische Zukunftsprogramm Land- und Forstwirtschaft 2030“ gilt für die steirischen Kammerfunktionäre auch als Grundlage für die in absehbarer Zeit beginnenden Vorbereitungen und Verhandlungen für die neue EU-Agrarpolitik 2021 bis 2027 und für die nationalen Unterstützungen. Zu Wort gekommen sind neben beim Infoabend im Gasthof Stocker auch Bezirksbäuerin Marlies Rinder, Bernhard Edlinger (Murtaler Bauernkraft), Andreas Bischof (Landjugend) und Stefan Zwettler der ausführlichen Einblick in den Dialogprozess der letzten zwei Jahre gegeben hat und die Arbeitsschwerpunkte für die zehn in der Landeskammer vertretenen Sparten anhand einer Powerpointpräsentation vorgestellt hat. Dass die Familie als wichtigstes Gut für eine gute Zukunft der Land- und Forstwirtschaft steht hat Zwettler speziell betont. Fest steht für alle Beteiligten auch die Tatsache, dass die Beratung in Zukunft noch flexibler werden muss. Die Kammerfunktionäre appellierten die Anwesenden auch unbedingt an der Online-Umfrage der Europäischen Kommission zum Thema „Gemeinsame Agrarpolitik ab 2021“ teilzunehmen und damit auch Entscheidungen für die Zukunft in Brüssel aktiv mitzugestalten. Abgeschlossen wurde der Informationsabend mit einer ausführlichen Diskussion wobei die Vertreter der Landwirtschaftskammer auf alle Fragen die an den Tischrunden aufgeworfen und auch persönlich vorgetragen wurden ausführlich beantworteten.